OBERSTDORF (ALLGÄU) Alle Bilder lassen sich per Klick vergößern (mit weiteren Kommentaren)  
Mit dem Nachtzug waren wir bereits in aller Frühe in Ulm angekommen. Ziel war natürlich die Besichtigung des berühmten und wirklich beeindruckenden Doms. Allerdings hat Ulm trotz erheblicher Kriegszerstörungen und nachfolgenden Bausünden einiges mehr zu bieten. Insbesondere am Ufer der Blau und in Rathausnähe fanden wir ein paar zauberhafte Ecken. Witzig fanden wir das allgegenwärtige Auftauchen des Spatz, dem Stadtmaskottchen.
Am Nachmittag ging es dann weiter zum eigentlichen Reiseziel. Oberstdorf ist sicher einer der bekanntesten Urlaubsorte im Süden Deutschlands. Es liegt im Einzugsgebiet dreier Flüsse: der Trettach, der Stillach und der Breitach (vereinigen sich kurz darauf zur Iller), die einen breiten Talkessel am Rande der anschließend steil aufragenden Allgäuer Alpen geschaffen haben.
Der Ort hat zu jeder Jahreszeit seinen Reiz, die gesamte Gegend lebt größtenteils vom Tourismus mit all seinen Vor- und Nachteilen. Wer Ursprünglichkeit sucht, wird sie in den Orten nur noch selten finden, wer eine gut ausgebaute touristische Infrastruktur benötigt, wird aber bestens bedient.
Das Ulmer Münster Altstadtbrücke über die Blau
 
Einkaufsstraße in Oberstdorf Alphornbläser am Nebelhorn Blick auf Oberstdorf
Durch die verschiedenen Landschaftstypen finden sich sowohl zahlreiche einfache, anspruchsvolle und schwierige Wander- Rad und Skiwege in unmittelbare Ortsnähe. Hinzu kommt ein sehr gut funktionierender Nahverkehr, der auch etwas abgelegene Wanderziele ansteuert. Dadurch wird für die Verteilung der Touristenströme gesorgt, so dass es nur im Ortszentrum und bei einigen „Pflichtzielen" wirklich dränglig war.
 
Gratweg am Fellhorn Blütenpracht auf den Bergen Klettern an der Kanzelwand
Die ersten Tage waren von strahlendem Sonnenschein und entsprechender sommerlichen Hitze geprägt, also ab auf die Gipfel! Wir begannen gleich mit dem bequem mit der Seilbahn erreichbaren Nebelhorn und verbanden das Kennenlernen örtlichen Brauchtums (Berggottesdienst) mit dem Kennenlernen der Gegend (Gipfelblick).
Beeindruckend waren die üppig blühenden Gebirgswiesen mit glücklichen Kühen aus deren Milch glücklicher Käse wurde. In einer Käserei auf dem Fellhorn bekamen wir nicht nur einen Eindruck in die anstrengende Arbeit auf einer Käsealm, sondern natürlich auch leckersten Käse zu kaufen.
 
Seealpsee Alpendohle Frischer Bergkäse
Das benachbarte und schon zu Österreich gehörende Kleinwalsertal war uns wegen seiner grandiosen Landschaft mehrfach einen Abstecher wert. Besonders vom Walmendinger Horn waren wir wegen der Blumen und zahllosen Schmetterlinge begeistert. Eine Sommerrodelbahn und viele kleine Bäche zum Spielen taten ein übriges.
 
Gesteinsschichten am Walmendinger Horn Gezähmter Bläuling Aufziehender Regen am Walmendinger Horn
Die beeindruckende Breitachklamm besuchten wir gleich zweimal, zunächst bei Schönwetter und dann nach einem kräftigen Gewitter, das das Wasser in der Klamm kräftig ansteigen ließ.
 
Weitere Ausflüge führten uns zum Illerursprung (leider wenig Wasser im Sommer), durch das Stillachtal zur mitten im Wald liegenden Skiflugschanze, mit der Kutsche (natürlich ohne Stefan) an der Trettach entlang und immer wieder natürlich auf die Berge der Umgebung.
Kutscher, hey Kutscher Wasserspiele
Breitachklamm nach nächtlichem Regen Skiflugschanze Gelber Enzian
 
Ein Tag über den Wolken auf dem Nebelhorn
 
Neuschwanstein
Eins meiner Traumziele war immer Schloss Neuschwanstein, was von Oberstdorf leicht zu erreichen ist. Trotz viel Trubel und Ansteherei hat diese Tour allen viel Spaß gemacht. Besonders von den Fernsichten auf das Schloss in dieser großartigen Landschaft konnten wir nicht genug bekommen - einfach atemberaubend schön!
Bei einer weiteren Ferntour fuhren wir durch Österreich und die Schweiz (mit Halt in Werdenburg, einem historischen Ort aus schönen Holzhäusern, deren Pflege aber offenbar so aufwendig ist, dass mehrere zum Verkauf standen) nach Liechtenstein. Wir landeten in der Hauptstadt Vaduz unterhalb des nicht zu besichtigenden Fürstenschlosses. Zu besichtigen waren jede Mengen Banken von außen und Souvenirläden von innen. Damit waren wir schnell fertig, also verbrachten wir die restliche Zeit im Naturhistorischen Museum, welches wirklich sehenswert ist.
 
Werdenburg (Schweiz) Vaduz (Liechtenstein) Naturhistorisches Museum Vaduz
Baden im Freibergsee Abendbeschäftigung an der Trettach Schlappoldsee
 
Am Nebelhorn
Gaissalpbach und Unterer Gaissalpsee
Die vielleicht schönste Wanderung führte Stefan und mich von Reichenbach aus durchs wilde Gaißalptal hinauf zu den wundervoll gelegenen Gaißalpseen und weiter über einen Höhenweg (mit Steinböcken) bis zur Mittelstation der Nebelhornbahn, wo uns nach Stille und überwältigender Natur eine Grillparty mit lauter Beschallung erwartete. Wir genossen deshalb lieber in einigem Abstand den Sonnenuntergang und das Alpenglühen.
Morgenstimmung an der Trettach
 
Den rundum gelungenen Urlaub ließen wir mit einem Nachmittag in München mit Besuch des englischen Gartens und der Innenstadt (Kino) bei weiterhin schönstem Wetter ausklingen.
Schwäne füttern im Englischen Garten Abend an der Frauenkirche